Symposium: Fazit und Ausblick

Zwei intensive Tage liegen hinter uns und wir möchten uns bei allen Teilnehmenden für den konstruktiven Austausch bedanken!  Ganz unabhängig davon, wie der Gesetzgebungsprozess weiterverläuft, können wir alle miteinander stolz darauf sein, einen neuen Diskursmodus gefunden zu haben, der bei allen Unterschieden der inhaltlichen Positionen und praktischen Bedarfe, stets sachorientiert und interessiert an den Sichtweisen der anderen war. Das ist keine Selbstverständlichkeit, zumal nach einer Debatte, die über Monate hinweg von einer stark polarisierenden Auseinandersetzung und einer drama­tisierenden und politisierenden Darstellung dieser überaus komplexen Sachverhalte dominiert war.

Das ist auch von den Medien nicht unbemerkt geblieben, was die differenzierte Berichterstattung deutlich macht, die das Symposium bisher nach sich gezogen hat. Eine erste Auswahl von Medienberichten finden Sie bereits in der Rubrik PRESSESPIEGEL/MEDIA REVIEW auf unserem Blog.

Aus aktuellen Anlass möchten wir Sie auf ein WDR-Interview von Peter Schneider hinweisen, dem Vorsitzenden der Gemeinsamen Spurenkommission, der leider nicht nach Freiburg kommen konnte, weil zur gleichen Zeit die Jahrestagung für Abstammungsforschung stattfand. Darin stellt er u.a. fest: „Bis zum „genetischen Phantombild“ ist es noch ein sehr, sehr weiter Weg. Tatsächlich gibt es aber in Amerika eine Firma, die behauptet, sie könnte das schon – und virtuelle Gesichtsbilder aufgrund von DNA-Spuren erstellt. Das sind dann eher ethnische Stereotypen, keine individuellen Gesichter. Das ist aus meiner Sicht eine Schande für die seriöse Wissenschaft.“ Genetisches Phantombild per DNA-Analyse?, WDR, 13.6.2017. Die Innenministerkonferenz hat nichtsdestotrotz einen Tag später, am 14.6., beschlossen, dass das „genetische Phantombild“, so Thomas de Maizère, kommen wird.

Diese Woche werden wir auch die Podcasts der Abschlussdiskussion und die Einzelbeiträge online stellen, die aufgezeichnet wurden. Geplant ist darüber hinaus eine zeitnahe Publikation der Vorträge, der Kommentare zu den Panels und der Beiträge zum Roundtable.

Allen Teilnehmenden noch einmal vielen Dank, dass Sie sich auf diesen Dialog eingelassen haben – wir freuen uns darauf, mit Ihnen im Gespräch zu bleiben!

Anna und Veronika Lipphardt