Neue Studie: Krankheitsrisiken als Nebenbefunde Erweiterter DNA-Analysen

Erweiterte DNA-Analysen sollen es ermöglichen anhand einer DNA-Spur Rückschlüsse auf äußere Merkmale oder „biogeografischen Herkunft“ der Spurenquelle zu ziehen. Die hierfür verwendeten genetischen Marker lassen jedoch möglicherweise noch weitere Rückschlüsse über die betroffene Person zu. WIE-DNA-WissenschaftlerInnen haben herausgefunden, dass von 1766 Markern, die für Erweiterte DNA-Analysen in Frage kommen, 27 in biomedizinischen Studien mit Krankheitsrisiken in Verbindung gebracht wurden. Hierzu zählt das Risiko an Krebs, Asthma oder Alkoholimus zu erkranken.

Marker für polizeiliche DNA-Analysen werden unter der Prämisse entwickelt, so wenig zusätzliche Informationen über die untersuchte Person wie möglich zu enthalten. Das Wissen über die Verknüpfung von Genetik und Gesundheit erweitert sich jedoch kontinuierlich. Die neue Studie zeigt, dass ungewollten Nebenbefunde in die Diskussionen über Datenschutz-Aspekte von Erweiterten DNA-Analysen miteinbezogen werden müssen.

Off-target phenotypes in forensic DNA phenotyping and biogeographic ancestry inference: A resource
Forensic Science International: Genetics, 15.10.2018, Bradbury C, Köttgen A., Staubach F.